Die Ergebnisse des allgemein meist als „100-Trecker-Versuch“ bezeichneten Modellvorhabens des Bundesverbraucherschutzministeriums (BMVEL) wurden auf der Agritechnica in Hannover vorgestellt. Ein ausführlicher Projektbericht wird auch auf www.fnr.de/100traktoren2005 zum Download angeboten.
107 Traktoren und ihre Besitzer, sieben Umrüster, die Universität Rostock und die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) als Projektträger des BMVEL waren am 100-Traktoren-Demonstrationsprojekt beteiligt. Gemeinsam wollten sie herausfinden, ob reines Rapsöl als Kraftstoff für Traktoren im Alltagseinsatz geeignet ist. Dies sind die wichtigsten Ergebnisse:
· 63 der 107 Traktoren absolvierten die Projektlaufzeit ohne oder mit nur geringen Störungen; 44 Traktoren hatten Störungen, die mehr als 1.000 Euro Reparaturkosten verursachten.
· Die Häufigkeit und Schwere der Störungen nahmen über die dreijährige Projektlaufzeit gesehen ab.
· Die Störanfälligkeit der Traktoren hing primär vom Ausgangstyp des Traktormotors und nur sekundär vom eingesetzten Umrüstkonzept ab. Bestimmte Traktortypen konnten dauerhaft an den Rapsölbetrieb angepasst werden.
· Als am geeignetesten erwiesen sich Traktoren mit Pumpe-Leitung-Düse-Einspritztechnik, wie Fendt-Traktoren des Typs 4XX und 7XX und Deutz-Fahr-Traktoren mit Deutz-Motor 1013.
· Die Einhaltung des geforderten Rapsöl-Qualitätsstandards RK 05/2000 stellte ein großes Problem dar. Rund die Hälfte aller untersuchten Proben genügte dem Standard nicht. Erforderlich ist deshalb die Einführung und Einhaltung einer verbindlichen Rapsölkraftstoff-Norm, wobei die Vornorm DIN 51605 ein erster Schritt in diese Richtung ist.
Das auf der Agritechnica gezogene Resumee lautete: Rapsöl ist mit der gegebenen Motortechnik unter bestimmten Rahmenbedingungen einsetzbar, aber nicht uneingeschränkt empfehlenswert. Der Großteil der Traktorenbesitzer scheint dennoch zufrieden: 92 der 107 Fahrzeuge werden auch in Zukunft mit Rapsöl betrieben.
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