Zum Anfang des Jahres 2012 präsentieren sich mehr als 80 Bioenergiedörfer auf der Internetseite www.wege-zum-bioenergiedorf.de. In ¾ dieser Orte wird bereits heute mindestens die Hälfte des Energieverbrauchs aus Biomasse gedeckt. Doch die Anzahl der Kommunen, die ihre Energie-, vor allem aber ihre Wärmeversorgung auf Basis von Biomasse umgestellt haben oder dies tun möchten, ist weit höher: Bundesweit beschäftigen sich mindestens 280 weitere Orte mit diesem Thema, wie die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) in einer Online-Recherche feststellen konnte.
Ein Bioenergiedorf deckt seinen Energiebedarf (Strom- und Wärme) mindestens zu 50% aus regional erzeugter Bioenergie. Die Bürger werden in die Entscheidungsprozesse eingebunden und tragen den Gedanken des Bioenergiedorfs aktiv mit. Die Bioenergieanlagen befinden sich mindestens teilweise im Eigentum der Wärmekunden oder der Landwirte vor Ort, die nachhaltig bereitgestellte Biomasse stammt aus der unmittelbaren Umgebung. Dadurch steigt die Wertschöpfung vor Ort. Maßnahmen der Energieeffizienz und Energieeinsparung werden regelmäßig geprüft und umgesetzt. Die Erzeugung von Wärme und Strom aus Biomasse kann durch die Nutzung anderer erneuerbarer Energien ergänzt werden.
Um möglichst viele weitere Beispiele vorstellen zu können, schreibt die FNR in den nächsten Tagen diese Orte an und stellt zudem einen Fragebogen auf der Internetseite zur Verfügung. Bioenergiedörfer, die auf dem Portal www.wege-zum-bioenergiedorf.de präsentiert werden möchten, können den Fragebogen ausfüllen und kostenfrei an die FNR zurücksenden. Die FNR wird nach Überprüfung der Angaben die Bioenergiedörfer, deren Konzepte bereits einen bestimmten Stand der Umsetzung erreicht haben, in die Bioenergiedorf-Datenbank eintragen. Die Bioenergiedörfer werden dort in einer Deutschland-Karte markiert, die Datenblätter enthalten Informationen über die jeweiligen Konzepte und Ansprechpartner.
Das Portal www.wege-zum-bioenergiedorf.de wird von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) betrieben. Es soll allen Akteuren rund um das Thema Bioenergiedorf eine Plattform bieten: Denjenigen, die sich bereits im Umstellungsprozess befinden, ebenso wie denjenigen, die dies in Zukunft anstreben.
