Fachagentur Nachwachsende RohstoffeEin Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft

 

FNR-Pressemitteilung

Biokunststoffe aus Pflanzenölen und sekundären Pflanzeninhaltsstoffen

Forschungsverbund SynRg startete am 1. Juli

Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) fördert über seinen Projektträger, die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR), ab 1. Juli den Forschungsverbund „SynRg“ zur Herstellung hochwertiger Kunststoffe aus Fettsäuren, Polyphenolen und Polyolen. Koordiniert wird das Projekt, an dem 10 Forschungseinrichtungen und 7 Unternehmen beteiligt sind, durch die  Phytowelt Green Technologies GmbH. Das BMELV stellt rund 3,3 Mio. Euro Fördermittel zur Verfügung.

Dank eines neuartigen Forschungsansatzes wird die gesamte Wertschöpfungskette der nachwachsenden Rohstoffe Rapsöl und –extraktionsschrot, Weizen und Traubenkerne vom Rohstoff über die chemischen Zwischenstufen bis hin zum fertigen Produkt integrativ bearbeitet.

„SynRg – Systembiotechnologie nachwachsender Rohstoffgewinnung“ zielt darauf, petrochemische Produkte durch hochwertige Polymere auf Basis von pflanzlichen Rohstoffen wie Fettsäuren und Fettsäurederivaten zu ersetzen. Diese Rohstoffe sollen direkt zu langkettigen Spezialpolymeren polymerisiert werden oder auch zusammen mit speziellen Pflanzeninhaltsstoffen wie Polyphenolen und Polyolen verkettet werden, um damit gezielt neue Produkteigenschaften zu erreichen.

Das besondere an dem Forschungsverbund ist, dass die gesamte Wertschöpfungskette vom pflanzlichen Rohstoff über die chemischen Zwischenstufen bis hin zum fertigen Produkt integrativ bearbeitet wird. So setzt die Foschung  am Ausgangspunkt der Kette an, in dem sie mit Hilfe von Züchtung und Ausnutzung der genetischen Bandbreite auf hohe Konzentrationen an gewünschten Fettsäuren und Polyphenolen in den Pflanzen hinarbeitet.

Übergeordnetes Ziel aller Aktivitäten ist es, die Wirtschaftlichkeit verschiedener Biopolymere weiter zu erhöhen, ihre Eigenschaften noch besser an bestehende und neue Anwendungen anzupassen und so die Biopolymer-Produktion im industriellen Maßstab voran zu bringen.

Polyphenole wie z.B. die Flavonoide oder Anthocyane gehören zu den sekundären Pflanzeninhaltsstoffen, die in der Pflanze verantwortlich für Färbung oder Geschmack sind, sie vor Fressfeinden schützen oder Insekten zur Bestäubung anlocken sollen und ähnliches mehr. Viele von ihnen gelten als gesundheitsfördernd.

Der Begriff Polyole bezeichnet organische Verbindungen, die mehrere OH-Gruppen enthalten und viele verschiedene Eigenschaften aufweisen können. Die Zuckeraustauschstoffe Sorbit und Isomalt gehören genauso dazu wie das Frostschutzmittel Glykol.

Am Forschungs-Konsortium beteiligte Partner:

  • CLAAS SE GmbH
  • Evonik Degussa GmbH
  • Forschungszentrum Jülich
  • Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie ICT
  • Fraunhofer Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT
  • GEA Westfalia Separator GmbH
  • Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
  • Kleeschulte Agrar
  • Leibniz-Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim e.V
  • Max-Planck-Institut für Züchtungsforschung
  • Pilot Pflanzenöltechnologie Magdeburg e.V.
  • Phytowelt GreenTechnologies GmbH
  • Saaten-Union Resistenzlabor GmbH
  • Süd-Chemie
  • Technische Universität Kaiserslautern
  • Technische Universität München
  • Universität Potsdam

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie in Kürze 
auf www.fnr.de im Menü „Projekte und Förderung“ unter folgenden Förderkennzeichen:

22026507, 22022608, 22022708, 22022808, 22022908, 22023008, 22023108

Nr. 632