Die Steuerung der biologischen Prozesse ist einer der wesentlichen Schlüssel zur Effizienzsteigerung von Biogasanlagen. Um diese zu verstehen und optimal zu beeinflussen ist es notwendig, möglichst viele Daten messtechnisch zu erfassen und auszuwerten.
Trockensubstanz- (TS), organische Trockensubstanz- (oTS) und Wassergehalt der Biogassubstrate lassen sich jetzt zeitnah an verschiedenen Stellen der Anlage ermitteln. Ein entsprechendes optimiertes modulares Mikrowellen-Messsystem entwickelten jetzt das Institut für Bioprozess- und Analysenmesstechnik e.V., Heilbad Heiligenstadt, und die hf sensor GmbH, Leipzig, im Rahmen eines vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) geförderten Verbundprojektes.
Diese Daten sind die Grundlage für ein modellbasiertes Berechnungssystem, das durch Ausgabe von aktuell 32 Kennziffern u. a. Aussagen zur energetischen Substratumsetzung und zum Auslastungsgrad von Biogasanlagen ermöglicht. Die Sensortechnik und das Berechnungsmodell wurden durch ein breit angelegtes Messprogramm sowohl an Laborfermentern als auch an drei Praxisanlagen erfolgreich getestet.
Der von den Projektpartnern entwickelte Modellansatz kann auf andere Systeme übertragen und relativ einfach erweitert werden. Bei der Umsetzung des Berechnungsmodells wurde Wert auf eine kostengünstige Realisierung gelegt, um eine Nachrüstung in bestehende speicherprogrammierte Steuerungen (SPS) von Biogasanlagen zu ermöglichen. Damit sind die Voraussetzungen für einen breiten Praxiseinsatz bei vorhandenen Anlagenkonzepten gegeben.
Den Abschlussbericht und weitere Informationen zu diesem Forschungsvorhaben finden Sie in der Projektdatenbank der FNR, Förderkennzeichen 22017608 und 22000809.
Pressekontakt:
Detlef Riesel
Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR)
OT Gülzow
Hofplatz 1
18276 Gülzow-Prüzen
Tel.: 03843/69 30-212
Telefax: 03843/69 30-220
e-Mail: d.riesel(bei)fnr.de
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