Fachagentur Nachwachsende RohstoffeEin Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft

 

FNR-Pressemitteilung

Neue umwelt- und anwendungssichere Spurennährstoffprodukte für Biogasanlagen entwickelt

Die Landesanstalt für Agrartechnik und Bioenergie an der Universität Hohenheim und die ISF GmbH aus Pinneberg erforschten zwischen 2008 und 2012 die wissenschaftlichen Grundlagen substratbedingter Prozessstörungen durch Mineralstoffmangel in Biogasanlagen. Auf Basis dieser Ergebnisse entwickelte die ISF GmbH im Anschluss praxistaugliche Nährstoffprodukte.
Gefördert wurde das Vorhaben durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft über seinen Projektträger, die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR).

Die am Biogasprozess beteiligten Mikroorganismen erreichen hohe Stoffwechselraten nur dann, wenn sie optimal mit Mikronährstoffen versorgt werden. Untersuchungen an Praxisanlagen zeigten jedoch, dass insbesondere in Anlagen, die ausschließlich Energiepflanzen vergären (NawaRo-Anlagen), häufig ein Nährstoffmangel vorherrscht. Die Forscher führten deshalb zunächst umfangreiche Untersuchungen von Gärsubstraten und Fermenterproben aus Labor- und Praxisanlagen durch. Sie stellten dabei u.a. fest, dass bei einer Unterversorgung deutlich erhöhte Säurekonzentrationen und Anzeichen mangelnder Prozessstabilität vorliegen. Von den verschiedenen Energiepflanzen weisen Grassilagen und Rübenmus höhere Nährstoffgehalte auf, Maissilagen hingegen niedrigere.

Die Forscher testeten außerdem die Möglichkeit, mit Hilfe verschiedener organischer Verbindungen, so genannten Komplexbildnern, die Verfügbarkeit der Mikronährstoffe für die Mikroorganismen zu steigern. Dies hat den betriebswirtschaftlichen Vorteil, die Spurenelementzugaben deutlich reduzieren zu können. In der Folge nimmt der Gehalt dieser Nährstoffe im Gärrückstand ab - bei Nährstoffen, die für das pflanzliche Wachstum keine Rolle spielen, auch aus Umweltsicht ein großer Pluspunkt. Gleichzeitig sinken durch die gebundene Form der Nährstoffe mögliche Gesundheitsgefahren bei der Einbringung in den Fermenter.

Auf Basis der Forschungsergebnisse konnte die ISF GmbH schließlich marktreife Spurenelementprodukte in granulierter und flüssiger Form entwickeln, die einen gleichermaßen hohen Umwelt- und Anwenderschutz bieten.

Ansprechpartner und den Abschlussbericht finden Sie in der Projektdatenbank der FNR unter den Förderkennzeichen 22025907 und 22020508. (http://www.fnr.de/projekte-foerderung/projekte/suche/).